Die Stiftung Prof. Dr. Max Cloëtta richtet jährlich einen Preis aus. Er dient der Auszeichnung schweizerischer und ausländischer Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um bestimmte Gebiete der medizinischen Forschung verdient gemacht haben.
Der Preis wird in der Regel zwischen dem 1. September und dem 31. Dezember verliehen. Zuständig für die Zuerkennung ist der Stiftungsrat, der nach Bedarf die Meinungsäusserung aussenstehender Fachleute einholt.
Die nächste Preisverleihung findet statt am Freitag, 24. November 2023.
Im Goldenen Buch der Stiftung werden seit 1974 die Preisträgerinnen und Preisträger mit einer Seite gewürdigt, welche auch ihre Original-Unterschrift trägt. Exemplarisch zeigen wir hier die Seiten der ersten zwei Preisträger sowie der Preistragenden von 2018: Das Goldene Buch
Am 25. November wurde der Cloëtta-Preis 2022 an eine Zürcher Forscherin und einen Genfer Forscher verliehen.
Der mit je CHF 50’000 dotierte Cloëtta-Preis ging 2022 an zwei herausragende Persönlichkeiten:
Prof. Annette Oxenius von der ETH Zürich zielt mit ihrer Forschung auf ein besseres Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Wirt und Erreger, insbesondere wie Zellen des Immunsystems Virusinfektionen kontrollieren oder eliminieren können. Ihre international anerkannte Arbeit beinhaltet einen originellen und umfassenden Ansatz, um grundlegende Mechanismen zu verstehen, wie das Immunsystem Immunreaktionen reguliert und spezifisch auf den jeweiligen Erreger anpasst. Dies umfasst die Analyse der zeitlichen Dynamik einer Immunantwort, der Art und Weise wie Immunzellen in Geweben ihre Aktivität ausüben und wie diese Prozesse auf molekularer Ebene gesteuert sind. Im Fokus dieser Analysen stehen die sogenannten T- und B-Lymphozyten, eine Gruppe von weissen Blutzellen, welche Virus-infizierte Zellen erkennen und abtöten können oder Virus-spezifische Antikörper produzieren. Die Arbeiten von Annette Oxenius und ihrem Team sind Grundlagenforschung, deren Erkenntnisse die Basis bilden, um potenziell neue immunologische Interventionen bei Virusinfektionen zu entwickeln.
Prof. Doron Merkler, ordentlicher Professor für Neuropathologie am Departement für Pathologie und Immunologie und akademischer Koordinator des Zentrums für Entzündungsforschung an der medizinischen Fakultät der Universität Genf sowie stellvertretender Belegarzt in der Abteilung für klinische Pathologie des Universitätskrankenhauses Genf (HUG), ist einer der weltweit führenden Neuropathologen auf dem Gebiet der entzündlichen Hirnforschung. Er hat höchst originelle und relevante Entdeckungen zu schützenden und schädlichen Immunreaktionen im zentralen Nervensystem (ZNS) gemacht. Unter anderem lieferten seine Studien wichtige Einblicke in die Mechanismen, die an der Entstehung von Läsionen bei Patienten mit chronischen neuroinflammatorischen Erkrankungen, einschliesslich Multipler Sklerose (MS) und Enzephalitis, beteiligt sind. Seine beispielhafte translationale Forschung ermöglicht sowohl ein besseres Verständnis der Immunpathologie als auch die Entwicklung neuer therapeutischer Strategien zur Bekämpfung invalidisierender Immunkrankheiten des ZNS. Darüber hinaus hat er eine innovative neue Herangehensweise in der Forschung erschlossen, die bedeutende klinische Auswirkungen hat.
Das Video von der Preisverleihung können Sie hier ansehen:
– Video Cloëtta-Preisverleihung 2022
Einige weitere Eindrücke von der Preisverleihung:
- Annette Oxenius unterschreibt im Goldenen Buch
- Doron Merkler mit seiner Cloëtta-Goldmedaille
- Teilen von Erinnerungen früherer Cloëtta-Preisverleihungen
- v. links nach rechts: Prof. Fritjof Helmchen, Prof. emer. Hans Hengartner, Prof. Annette Oxenius, Prof. Doron Merkler, Prof. emer. Lassmann, Prof. Walter Reith
Die Preisträgerinnen und Preisträger der Stiftung Prof. Dr. Max Cloëtta: